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Aachener Friedenspreisträger im aixpaix-Interview

02 de agosto de 2012

Jueves 2 de agosto de 2012, por acuddeh

aixpaix.de: Ihr werdet am 1. September mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Welche Bedeutung hat dieser Preis für Euch?

Alejandro Cerezo: Die Auszeichnung ist eine Anerkennung für mehr als zehn Jahre Arbeit bei der Verteidigung der Menschenrechte durch das Comité Cerezo in Mexico. Unsere Arbeit begann mit der Dokumentation und mit der Anklage wegen Folter und illegaler und ungerechter Gefangennahme von Antonio, Héctor und mir, Alejandro Cerezo Contreras, sowie Pablo Alvarado Flores. Heute dokumentieren wir und klagen gegen politische Gefangennahmen, außergerichtliche Hinrichtungen und das Verschwindenlassen von Menschen –gegenwärtige Praktiken in Mexiko.

Alejandro Cerezo: "Der Aachener Friedenspreis ist eine
Auszeichnung für zehn Jahre Verteidigung der Menschenrechte"

28.07.2012 - Am 1. September 2012 werden Alejandro Cerezo Contreras und das Comité Cerezo aus Mexiko mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. In seinem ersten Interview für ein deutsches Medium beschreibt Alejandro Cerezo exklusiv im Aachener Friedensmagazin aixpaix.de die Bedeutung des Aachener Friedenspreises für seine Arbeit und die Reaktion in Mexiko auf die Preisträgerbekanntgabe.

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aixpaix.de: Ihr werdet am 1. September mit dem Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Welche Bedeutung hat dieser Preis für Euch?

Alejandro Cerezo: Die Auszeichnung ist eine Anerkennung für mehr als zehn Jahre Arbeit bei der Verteidigung der Menschenrechte durch das Comité Cerezo in Mexico. Unsere Arbeit begann mit der Dokumentation und mit der Anklage wegen Folter und illegaler und ungerechter Gefangennahme von Antonio, Héctor und mir, Alejandro Cerezo Contreras, sowie Pablo Alvarado Flores. Heute dokumentieren wir und klagen gegen politische Gefangennahmen, außergerichtliche Hinrichtungen und das Verschwindenlassen von Menschen –gegenwärtige Praktiken in Mexiko.

aixpaix.de: Gab es Reaktionen in Mexiko auf Eure Bekanntmachung als Aachener Friedenspreisträger?

Alejandro Cerezo: Die größte Reaktion kam von der Auslandspresse wie z.B. CNN; América Latina und der Deutschen Welle. Es gab nur eine geringfügige Reaktion der nationalen Medien, vor allem der Printmedien. Erst vor einem Monat hat beispielsweise ein Radiosender die Auszeichnung erwähnt und uns dazu befragt.

aixpaix.de: Ihr arbeitet seit zehn Jahren als Menschenrechtsaktivisten und Menschenrechtsverteidiger. Welche waren bisher Eure wichtigsten Aktionen?

Alejandro Cerezo: Die erste war meine Freiheit zu erwirken, später die von Pablo Alvarado und zuletzt die von Antonio und Héctor Cerezo. An zweiter Stelle möchte ich erwähnen: den Vorbericht über Menschenrechtsverletzungen in der Bundeszentrale für die Wiedereingliederung ins soziale Umfeld (CEFERESOS, Centro Federal de Readaptación Social) im Jahr 2007, den Bericht „Das Gefängnis: eine Art der Kriminalisierung des sozialen Protests in Mexiko (2002-2008)“, die Veröffentlichung des Einführungshandbuches "Die Sicherheit in den zivilen und sozialen Organisationen", die Vorstellung des Berichts: "Saldenbilanz der Repression in Mexiko 2009-2010. Ein Krieg gegen die Bevölkerung", unsere Teilnahme an dem Bericht über das Verschwindenlassen in Mexiko 2011 von der Nationalen Initiative gegen das Verschwindenlassen in Mexiko und abschließend den Bericht über Menschenrechtsverletzungen gegen Menschenrechtsverteidiger während des Zeitraums 2011 bis zu den ersten Monaten des Jahres 2012, der von der Organisation "Dringende Aktion für Menschenrechtsverteidiger" erstellt wurde, die ihrerseits eine zivile Vereinigung darstellt, die vom Comité Cerezo Mexiko im Jahr 2010 gegründet wurde.

aixpaix.de: Wo hattet Ihr Erfolg?

Alejandro Cerezo: Ich glaube, es hat mehrere Erfolge in unterschiedlichen Momenten gegeben, z.B. es ist uns gelungen, das Thema der Gewissens- und politischen Gefangenen in Mexiko einzuführen und Amnestiegesetze für sie voranzutreiben. Uns ist es auch gelungen, einen landesweiten Hungerstreik zu koordinieren mit dem Ziel, eine Verbesserung der Haftbedingungen zu erreichen. Ein weiterer Erfolg war, klarzustellen, dass die heutige Strategie zur Bekämpfung des Drogenhandels der mexikanischen Regierung in Wahrheit ein Kampf gegen die Bevölkerung, gegen die zivile Gesellschaft, ist.

aixpaix.de: Was sind Eure größten Probleme?

Alejandro Cerezo: Eines unserer größten Probleme sind die 13 Morddrohungen gewesen, die wir vom mexikanischen Staat erhalten haben. Ein anderes ist die Straflosigkeit. Von all den Klagen, die wir eingereicht haben, hat keine einzige zur Bestrafung der Verantwortlichen geführt. Trotz alledem haben wir Daten über Kraftfahrzeuge, Täterfotos, usw. geliefert.

aixpaix.de: Wo seht Ihr in Eurer Arbeit eine Verbindung zur Arbeit der weltweiten Friedensbewegung?

Alejandro Cerezo: In der Verteidigung der Menschenrechtsverteidiger, die Tag für Tag für die Würde kämpfen. In der Dokumentation und Anklage der Leiden der Verteidiger: politische Gefangennahmen, außergerichtliche Hinrichtungen, Drohungen, Hausdurchsuchungen, usw. mit dem Ziel, dass es nicht wieder vorkommt und dass Übergriffe an Menschenrechtsverteidiger erfolgreich verhindert werden.

aixpaix.de: In welcher Weise könnt Ihr Unterstützung aus Europa für Eure Arbeit gebrauchen?

Alejandro Cerezo: In erster Linie damit der mexikanische Staat aufhört uns zu bedrohen und zu schikanieren wegen der Dokumentation und Anklage die wir durchführen, an zweiter Stelle damit die europäische Gesellschaft erfährt, was Menschenrechtsverteidigern widerfährt, wenn sie für Menschenrechte eintreten und diese verteidigen, und an dritter Stelle damit die europäische Gesellschaft Druck auf die mexikanische Regierung ausübt, um zu erreichen, dass diese mit ihrer Politik des Krieges gegen die Bevölkerung aufhört, die mehr als 6500 Tote, mehr als anderthalb Millionen Vertriebene – und allein im Jahr 2011 mehr als 200 angegriffene Menschenrechtsverteidiger und mehr als 11 ermordete Journalisten – gefordert hat.

Das Interview mit Alejandro Cerezo Contreras führten für aixpaix.de Otmar Steinbicker und Leonardo Torres.

Das Interview in der spanischen Originalfassung


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